Wiesenbesitzer können sich über Streuobstwiesen informieren, titelte der Waterbölles am 22. Mai 2006. Seitdem sind auf dem Hohenhagen eine ganze Reihe kleinerer und größerer Streuobstwiesen entstanden. Betrieben hat das die Untere Landschaftsbehörde der Stadt Remscheid, unterstützt durch Naturschutzverbände und die Naturschule Grund. Und auch Remscheider Schulen haben sich des Themas im Unterricht angenommen. Aktuelles Beispiel: Die Sophie-Scholl-Gesamtschule auf dem Hohenhagen. Zwischen der Turnhalle und dem Schulgarten, den eine Arbeitsgemeinschaft aus bis zu 30 Schülerinnen und Schülern verschiedener Jahrgänge betreut, wurden in den vergangenen zwölf Monaten Auf einer Wiese sieben Bäume gepflanzt sowie zahlreiche Sträucher. An dem Projekt beteiligten sich die Schüler/innen der 9. Klasse (heute10c), Lehrer/innen und Sponsoren, so etwa die Firma KEIPER GmbH & Co. KG Johnson Controls company auf dem Hasten. Deren Mutterkonzern hatte für gute Projektideen jeweils 1.000 Dollar ausgelobt (Blue Sky), und spontan hatte sich dafür die Mitarbeiterin Grit Scholz mit dem Hohenhagener Schulprojekt beworben. Erfolgreich. Auch die untere Landschaftsbehörde beim gestrigen Pressetermin vertreten durch Susanne Smolka und Thomas Friese -engagiert sich für die Projektidee, gab fachlichen Rat und steuerte mit Hilfe einer Behindertenwerkstatt eine Informationstafel bei; gestern wurde sie eingeweiht.
Peter Koch, an der Gesamtschule Lehrer für Biologie und Geschichte, zählte gestern auf, was nunmehr auf der Schulwiese zu entdecken ist. Haselnuss, Holunder (Basis für Marmeladen), die Hundsrose (gut für Kompott), Apfel (Rote Sternrenette und Roter Berlepsch), Dülmener Herbstrosenapfel (/gut für Kompott), Walnuss, Mirabelle de Nancy, Hauszwetschge und Große Prinzessinkirsche. Alles natürlich in einem Anfangsstadium. Aber in ein paar Jahren, damit rechnen Schüler und Lehrer fest, dürfte das Obst von der eigenen Wiese im Hauswirtschaftsunterricht Verwendung finden. Heimisch können auf der neuen Streuobstwiese aber auch Vögel und Insekten werden. Eigens für sie wurden im Technik-Unterricht (Arbeitslehre) Nistkästen gezimmert und so genannte Insektenhotels.
Auch Thomas Friede und Susanne Smolka vom städtischen Fachdienst Umwelt hoffen darauf aus, dass die Früchte von den neuen Streuobstwiesen im Stadtgebiet mit und mit genutzt werden, statt im Gras zu verfaulen. Friese: Spaziergänger sind ausdrücklich dazu eingeladen, sich zu bedienen! Dafür habe man ausdrücklich seltene, schmackhafte Apfelsorten angepflanzt. Susanne Smolka: Mehr Nachhaltigkeit geht doch gar nicht, als dieses Bio-Obst zu pflücken!